bald geht es in den Jahresausklang. Vielleicht schaust Du schon sehnsüchtig auf die kommenden Feiertage. Endlich ein bisschen Entspannung im Kreise deiner Liebsten. Aber vielleicht löst das auch Stress aus. Die letzten Besorgungen und Erledigungen stehen noch aus. Oh Gott, wie soll ich das alles nur schaffen.

 

Oft ist unser Leben von einem Wettlauf durch die Erledigungslisten geprägt. Fatalerweise gibt es kein Ende dieser Listen. Kaum ist die Liste abgearbeitet, ist auch schon eine neue entstanden. So sehr wir dieses Rennen auch gewinnen wollen, zeigt uns der Alltag, dass dies selten gelingt.

 

Wir spielen ein „endliches Spiel“. Vielleicht wollen wir unsere Familie/Kinder bestmöglich versorgen, den nächsten Karriereschritt machen oder einen Auftrag bekommen. Wir werfen alles in die Waagschale und hoffen, dass wir es irgendwie schaffen werden. Mit viel harter Arbeit, Disziplin und ein bisschen Glück wird es klappen. So haben wir es gelernt. In einem endlichen Spiel kennen wir die Regeln und die Spieler, die Zeit ist begrenzt und wenn es einen Gewinner gibt, muss es auch einen Verlierer geben. Das ist wie im Sport, bei einem Fußballspiel, einem Rennen oder ein Schwimmwettkampf. In diesem Spiel ist es wichtig sich zu vergleichen und erfolgreich zu sein. Aber es gibt immer jemanden, der erfolgreicher ist, besser aussieht oder einen schöneren Urlaub macht. Es gibt ein Sprichwort... „der Vergleich ist der Dieb der Freude“.

 

In einem „unendlichen Spiel“ können ständig neue Spieler hinzukommen, die Regeln sind veränderbar und das Ziel ist es, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben. Wir streben nach etwas Größerem. Wir hinterfragen uns, das "Warum" und den Sinn dessen, was wir tun. Im Umgang miteinander sind wir wahrhaftig und genießen es, das Leben anderer zu berühren. Es gibt keine Gewinner und Verlierer, und aus dem Vergleich wird die Freude am Erleben unserer Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit.

 

Aus meiner Sicht führt uns das Leben zurück in dieses „unendliche Spiel“. Es bedarf eines inneren Umbau, um diesen Übergang mit Leichtigkeit zu vollziehen. Ging es gestern noch darum, die Erledigungslisten zu managen, geht es morgen darum, mit der eigenen inneren Führung in Kontakt zu kommen. Wenn die Regeln im Außen unstimmiger werden, braucht es Mut und Eigenverantwortung, um zur eigenen Stimmigkeit zu stehen. Du wirst zu einem Vorbild für die Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, die Du in dieser Welt sehen möchtest. Du zeigst dein wahres Mitgefühl dadurch, wie Du deine Kraft zum Wohle aller einsetzt.